Moin Leuts,
weil ich das hier ins Schlapptop klimpern kann, bin ich wohl nicht in Stiege...was soll ich sagen, ich habe die alte Lady bei immer besser werdenden Wetter aufgespannt und drücke den Lieblingsknopf, aber außer dem furchtbaren Knattern aus der Batteriegegend kam nix.
What? Gleich nochmal, dann aber schnell realisiert, da ist wohl die Bakterie nen spontanen Tod gestorben, letzten Samstag lief sie noch einwandfrei, hat immer gefunzt.
OK, aufs Zweitmotorrad umgespannt, die F800GS, mir war klar, daß das für mich dann kein TRX-WE wird, soll aber...!
Also fix telefoniert und noch fixer einen neuen Spannungsspender organisiert, mein örtlicher KFZ/KRAD-Teile-Händler hatte sogar eine da,
und mit dem Rad nachhause gestrampelt, ist nur nen km.
Natürlich bin ich da bereits alle Motorradklamotten längst los und mit der größtmöglichen Konzentration die neue Kraftquelle reinoperiert, habe da noch nicht gezittert, sonst verschwinden diese albernen Vierkantmuttern in den unendlichen Weiten der unteren Etage der TRX.
Startversuch, selbe Scheiße, also nix, dann doch auf die BMW gehüpft und losgedüst, war ja auch schon 12:00 und genau da war das Grab der Tour auch schon geschauffelt, vor, in und um HH zu der Zeit der absolute Verkehrswahnsinn.
Den habe ich zwar erwartet, aber nicht , daß bereits vor ersten Unterführung alle Fahrbahnen komplett gesperrt werden.
So fing es unterm Helm langsam an zu kochen und da ich noch die Chance hatte die Flucht durch HH anzutreten, ab über die durchgezogene abgebogen, wollte ganz in den Osten die A1 erreichen, zunächst ging es durch die Randbezirke erheblich Richtung Norden zurück, jede rote Ampel war meine, da war es bereits 14:00.
Die Flucht über die A1 erwies sich nach ein paar weiteren km als die noch größere Falle, wieder totaler Stillstand.
OK, einen Versuch gab ich dem Unterfangen noch.
Relativ STVO-unkonform über die A25 weiter in den Osten, wollte über die B4 stumpf Richtung Süden fahren, wer die kennt, Motorrad-Höchststrafe.
Aber auch hier ab Lauenburg alles stockend, so gab ich dann auf, südlichster Punkt meiner "Stiege-Tour" war ein Klärwerk am Deich, bezeichnend für den Verlauf.
Da war es dann bereits 16:00, keine Chance in der Dämmerung anzukommen, schon gar nicht mit auch nur einer Pause, die ich dringend gebraucht hätte.
Bilanz war also ich habe von Kiel nach kurz hinter HH sechs Stunden gebraucht, ein Negativ-Rekord, den werde ich so schnell nicht vergessen.
Genug geheult, ich bin dann "zum Wundenlecken" über kleine Straßen Richtung Norden in die Heimat zurück.
Was ein Scheißgefühl am selben Tag wieder zurück müssen, noch nie habe ich eine Tour abbrechen müssen.
Eine neue Erfahrung und auch die, daß ich die Stunden über tatsächlich die Ruhe bewahrt habe, ganz untypisch für mich.
Bin hier dann in die Arme meiner beiden Mädels gefallen und habe gut geschlafen, wenn auch nicht in Bett, welches für mich reserviert war.
Bleibt mir noch, euch allen ein schönes Treffen zu wünschen, denen, die schon da sind, und die noch unterwegs sind.
Im nächsten Jahr wird alles funzen für mich und als erstes werde ich auf Fehlersuche gehen, ich habe das Anlasser-Relais im Verdacht.
Beste Grüße,
Chris